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Josef Prinke

In den Farben klingt das Weltall auf

, Dresden

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  • Josef Prinke - who was this little-known and forgotten painter?

    Born on 3 May 1891 in Brüx (now Most) in northern Bohemia, Josef Prinke was the fifth of six children in a family of foresters. When Josef was 16 years old, his father died after being shot in the lungs by a poacher. Prinke has to drop out of grammar school and forgo studying art for the time being. The commercial apprenticeship he began did not suit his inclinations, so Josef joined the army as a volunteer in 1911. In 1914, on the Serbian front, he was almost fatally wounded by a bullet to the lung. He was found by chance and survived, although he was initially declared dead by the field doctors. Three difficult years followed in a military hospital in Prague.  It was there that he came across Rudolf Steiner's book ‘How to Gain Knowledge of the Higher Worlds’. At the same time, Prinke decided to become a painter. As a war invalid, he was finally able to study at the Prague Art Academy, where he became a pupil of the symbolist and expressionist August Brömse (1873-1925). Brömse appreciated him and encouraged Josef to exhibit his work. Prinke successfully completed his studies in 1921. From then on, he lived in Prague. Painting courses in Czech and German enabled him to make a modest living.

    From 1920 onwards, there is evidence of his stays in Dornach, which influenced his painting style more than what he learnt from August Brömse. In 1923 and 1924, he met Rudolf Steiner in person and talked about painting and Prinke's works. In his diaries, he noted Rudolf Steiner's words: "The primary thing in painting is the creative power of the image. - Black and white must have spaces, but colour must create space from the surface. - There must be movement in sculpture, soul in painting". Josef Prinke died of abuse and exhaustion in a collection camp on 26 June 1945.

    His wife Agnes was able to rescue a considerable number of his works from rubble heaps, where much of his work ended up at the end of the Second World War.

    Josef Prinke was one of the signatories of the ‘Appeal to the Academic Youth’ in Dornach in autumn 1920 following Rudolf Steiner's lecture ‘The Task of Knowledge for Youth’. [GA 217a].

    ‘That one does not first have a motif, a content before one, which is then coloured, - no, there is colourful content... Anthroposophy is already perceptible in a deep sense; not in that one paints “essences”, but in that colour has become essential.’ (The painter Julius Hebing (1891-1973) on Prinke's paintings).

    Text: Andreas Albert, curator of the exhibition

  • Josef Prinke - wer war dieser kaum bekannte und vergessene Maler?

    Geboren am 3. Mai 1891 in Brüx (heute Most) in Nordböhmen wird Josef Prinke als fünftes von sechs Kindern einer Försterfamilie geboren. Als Josef 16 Jahre alt ist stirbt sein Vater durch den Lungenschuss eines Wilderers. Prinke muss das Gymnasium abbrechen und vorerst auf ein Kunststudium verzichten. Die begonnene kaufmännische Lehre entspricht wenig seinen Neigungen, so dass Josef 1911 als Freiwilliger zum Militär geht. 1914, an der Serbischen Front, wird er durch einen Lungenschuss fast tödlich verletzt. Durch Zufall wird er gefunden und überlebt, obwohl er von den Feldärzten zuerst für tot erklärt worden war.

    Nun folgen drei schwere Jahre in einem Lazarett in Prag.  Dort fällt ihm das Buch „Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten“ von Rudolf Steiner in die Hände. Zur selben Zeit entschließt sich Prinke Maler zu werden. Als Kriegsversehrter kann er nun endlich an der Prager Kunstakademie studieren und wird dort Schüler des Symbolisten und Expressionisten August Brömse (1873-1925). Dieser schätzt ihn und ermutigt Josef zu Ausstellungen. 1921 schließt Prinke das Studium erfolgreich ab. Fortan lebt er in Prag. Malkurse in tschechischer und deutscher Sprache ermöglichen ihm ein allerdings nur bescheidenes Leben.

    Ab 1920 sind Aufenthalte in Dornach belegt, die seine Malweise mehr beeinflussen als das Erlernte bei August Brömse. In den Jahren 1923 und 1924 kommt es zu persönlichen Begegnungen mit Rudolf Steiner und Gesprächen über die Malerei und Prinkes Werke. In seinen Tagebüchern notiert er die Worte Rudolf Steiners: „Das primäre in der Malerei ist die gestaltende Bildekraft.Schwarz-weiß muss Räume haben, Die Farbe aber muss Raum aus der Fläche schaffen.In der Plastik muss Bewegung sein, in der Malerei Seele“. Am 26. Juni 1945 stirbt Josef Prinke in einem Sammellager an Misshandlungen und Erschöpfung.

    Einen beträchtlichen Teil seiner Werke kann seine Frau Agnes noch von Schutthalden retten, wo am Ende des zweiten Weltkrieges viel von seinem Werk landete.

    Josef Prinke gehörte zu den Unterzeichnern des „Aufrufs an die Akademische Jugend“ im Herbst 1920 in Dornach im Anschluss an Rudolf Steiners Vortrag „Die Erkenntnisaufgabe der Jugend“. [GA 217a].

    „Dass man nicht zuerst ein Motiv, einen Inhalt vor sich hat, der dann farbig gestaltet wird, - nein, da ist Farbiges Inhalt… Da ist Anthroposophie schon in einem tiefen Sinn spürbar; nicht dadurch, dass man „Wesenheiten“ malt, sondern dadurch, dass Farbe wesenhaft geworden ist.“ (Der Maler Julius Hebing (1891-1973) zu Prinkes Bildern.)

    Text: Andreas Albert, Kurator der Ausstellung